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Michiel van der Zanden | Nick J. Swarth
Artworks and poems

Kuratiert von Dorien Eggink und Paul Hagenaars
Stichting IDFX Breda (NL)

Eröffnung: Freitag, 22. Mai 2015, 20:00 Uhr
Einführung: Dorien Eggink
Hierzu sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen!

23. Mai - 7. Juni 2015
Do-So 15:00-18:00 Uhr

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Aus dem Leben, aus dem Rechner
ln der Neuen Calerie in Landshut zeigen zwei niederländische Künstler konträre Positionen, mal glänzend, mal schäbig
Von Anke Humpeneder-Graf | 28. Mai 2015

Sie waren schon immer für einen Aufreger gut: Ob es die lebendigen, Iedrigen und haarigen Oberflächen von Annerose Langeveld oder die ,,New Culture"-Affen der Ausstellung ,,Oh you Barbarians" waren. In den vergangenen Jahren war es mit
Sicherheit der Austausch mit der niederländischen Galerie IDFX aus Breda, welche für die wildesten Ausstellungen im gotischen Stadel der Neuen Galerie in Landshut verantwortlich war. Konventionen sind die Sache der Holländer nicht, und
man wundert sich fast, wo Breda so viele junge, wilde, spontane und unangepasste Künstler hernimmt.

Auch diesmal machen die Galeristen Dorien Eggink und Paul Hagenaars, die die aktuelle Ausstellung in der Neuen Galerie kuratiert haben, ihrem Ruf alle Ehre. Mit Michiel van der Zanden und Nick J. Swarth haben sie zwei so unterschiedlich
arbeitende junge Künstler mit nach Landshut gebracht, dass sie sich in der Galerie nur durch vollständige räumliche
Trennung arrangieren können. Zwar arbeiten, beide mit Bildern und Objekten, doch ist die hochglanzpolierte artifizielle Gegenwelt, die van der Zanden im oberen Stock entwirft, mit den schäbigen Auswürfen der Realwelt, die Swarth gesammelt hat, nicht vereinbar, auch wenn letztlich beide aus je individueller Perspektive um die Faktizität des Seins kreisen.

Swarth trägt zusammen, was er in seiner Umgebung an Hinterlassenschaften findet, das geht von der zerbrochenen Schallplatte bis zur leeren Konser,,rendose, Der Ist-Zustand der Welt in seiner ganzen ungeschönten Realität ist der Ausgangspunkt seiner Arbeit, auch seine Zeichnungen sind Weiterbearbeitungen bereits bestehender Flecken
und Verschmutzungen des Pa-piers. Dadaistische Übertreibung, Satire und Sammelwut stecken in seiner Arbeit. Das mag nicht neu sein, ist aber sehr authentisch, Swarth hält sich als Künstler auch in den Zwischenwelten und Subkulturen
der Dragqueens und -kings auf, in der Schein und Seinöfter mal die Plätze tauschen.
Er arrangiert Bilder und Stillleben- Objekte aus der Wirklichkeit, sodass in seinen Assemblagen auf dem Sockel, der das Werk zur Kunst adelt, schon mal anspielungsreich unter dem Titel ,,Venus von Willendorf - dressing table" ein Lippenstift,
ein voller Aschenbecher und ein blutiger Tampon zu liegen kommen. Getragen von einer zerlesenen Ausgabe von Camus' ,,Die Pest", einer Reflexion über den Widerstand der Menschen gegen physische und moralische Zerstörung, einer biographischen Auseinandersetzung mit der Absurdität.

Als Gegenposition entwirft Michiel van der Zanden seine Bilder und Objekte, die er ,,Recreation", also Erholung nennt. Es ist eineWeit ohne Gebrauchsspuren, hochglänzend, allerdings nicht echt. Sie entsteht - zunächst durchaus an der Wirklichkeit orientiert - am BiIdschirm und wird weiterentwickelt zu Bildern und Gegenständen aus Lack, Polyester und Kunststoffknete.
Hochglänzend und in bunten, reinen Farben entstehen Dinge wie eine Softeistüte aus der Werbung oder ein Mauerkasten aus dem Pferdesport, die so surreal in ihrer Umgebung anmuten, dass man sich fast wundert, dass sie Schatten werfen.
Auch eine Reihe von Ötbildern entstand nach Vorlagen aus dem Computer, der die Gegenstände aus ihren Hintergründen isolieren und die Gesetze der Physik außer Kraft setzen konnte, sodass selbst Gebautes biegsam wird und vor dem endlosen Hintergrund eines Niemandslandes zu schweben scheint.

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